Schüler*innen der Freien Montessori Schule Landau kamen mit einer großen Auszeichnung aus Berlin zurück: Sie waren 2. Sieger des Publikumspreises „Gelebte Demokratie, Frieden und Freiheit im Bildungsalltag“. Der Preis wurde im Rahmen des Förderpreises „Verein(t) für gute Kita und Schule“ in Berlin verliehen und zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Die Begründung der Jury: die Schüler*innen erleben Demokratie und Verantwortung hautnah, Partizipation, Autonomie und Menschenrechte stehen im Fokus des Alltags. Die Schule ist eine Bildungseinrichtung, in der Demokratie, Frieden und Freiheit ganzheitlich gelebt werden. Für den Vorstand des Landesverbandes der Kita- und Fördervereine (LSFV-RP) ist diese Auszeichnung Wertschätzung und zugleich ein Leuchtturmprojekt. Dr. Asif Stöckel-Karim, Vorsitzender des LSFV-RP: „Es ist uns eine Ehre dieses großartige Beispiel der Kooperation zwischen Förderverein, Lehrerkollegium, Schülervertretung, Schüler für den Förderpreis zu nominieren.“
Das pädagogische Konzept der Montessori Schule in Landau als eine staatlich anerkannte, integrierte Gesamt- sowie Grundschule beeindruckte die Wähler des Publikumspreises. Es beruht auf dem Bild des Kindes als „Baumeister seines Selbst“ und verwendet deshalb die Form des offenen Unterrichts und der freien Wahl der Arbeit. Als Grundgedanke der Montessoripädagogik gilt die Aufforderung „Hilf mir, es selbst zu tun“.
Die Montessori-Pädagogik ist die Grundlage für gelebte Partizipation und Autonomie in allen Bereichen der Schule. Die Schuler*innen wählen Lernpartner*innen, Wochenplanung, Lernort, Material, Methode und Inhalte selbst. In den Stufen 1 bis 6 wird das Forschen ins Zentrum gestellt, um den Kindern den Zusammenhang aller Dinge bewusst zu machen, vernetztes Denken und Wissen zu fördern und die Verantwortung des Menschen herauszustellen. In den Stufen 7 bis 8 wird auf dem Schulbauernhof direktes Naturerleben, gemeinschaftliches Arbeiten und Verantwortungsbewusstsein gefordert. In den Stufen 9 bis 10 steht der Unterricht in offenen Lernebenen im Fokus, um Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zu fördern. Fächerübergreifende Themen umfassen u.a. Klimawandel, Menschenrechte und gesellschaftliche Teilhabe. In Stufe 11 vertiefen die Schüler*innen „Lernen im Projekt“ mit wöchentlich sechs Stunden in selbstgewählten, gesellschaftlich nützlichen Projekten.
Die Projektarbeit in der Schule verbindet demokratisches und handlungsorientiertes Lernen mit gemeinnützigen Zielen, unter anderem durch die Unterstützung von lokalen Wohlfahrtsorganisationen, durch humanitäre Hilfe und den Einsatz für Klima- und Tierschutz. Die Schüler*innenvertretung garantiert allen Kindern Mitbestimmung im Schulalltag. Außerschulische Lernorte umfassen Besuche von politischen Einrichtungen, Gedenkstatten und Museen. Jede Klasse macht monatlich einen Ausflug, um Eindrücke außerhalb der Schule zu sammeln und mit Expert*innen zu lernen. Auch jährliche Praktika und Klassenfahrten sind Teil des Konzepts.“ Veronika Snider-Wenz, stellvertretende Vorsitzende des LSFV-RP zu dem Schulkonzept: „In der Montessorischule Landau wird demokratische Grundhaltung vermittelt und gelebt, welches die Kinder und Jugendliche auf ihrem Lebensweg prägen wird.“ Schatzmeisterin Madeleine Wenz ergänzt: „Ich hoffe, dass diese Bestätigung ihres Handelns sie bestärkt weiterzumachen.“
Auch die Kita Kisselzwerge aus Mainz wurde für den Förderpreis mit ihrem Projekt „Demokratisches Leben in der Kita: Partizipation in allen Bereichen“ nominiert. Die Kita, eine Betriebsnahe Kindertagesstätte der Berufsgenossenschaft Holz und Metall und Belegplatzkita, arbeitet nach dem Situationsorientierten Ansatz. Neben unterschiedlichen Angeboten – wie Gesundheit, Bewegung, Natur – können die Kinder soziales Miteinander erleben, in den unterschiedlichsten Bereichen eigenständig Erfahrungen sammeln und entsprechend ihrer Entwicklung lernen. Die Kita versteht sich als Lern-, Spiel- und Bildungsort, an dem sich Kinder und Erwachsene treffen.
Der 2. Publikumspreis wurde überreicht von der Stellvertretenden Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Charlotte Hüther, an das Vorstandsmitglied des Fördervereins, Daniela Winter-Meziane, Schülervertretungen Louis Wolz und Claudius Eiffert, und die Schülervertretungslehrkraft Franziska Carls (v. l.n.r.).
Kita Kisselzwerge aus Mainz